Erstaunlich sind die Schmuckstücke von Christoph Straube, verblüffend irreführend und präzise. Sie tun als ob - als ob sie Bleistiftskizzen auf Papier, als ob sie räumlich erfassbar wären. Gleichzeitig sind sie ungeheuer dekorativ und outen ihren Schöpfer bei näherer Betrachtung als wahren Meister.
Während andere Schmuckgestalter unedle Materialien so behandeln, dass sie wie Preziosen aussehen erfreut er sich an der Umkehrung dieses Gedankens, indem er die traditionellen Materialien Silber, Stahl und Emaille wie leichte, aus Papier geschnittene Skizzen erscheinen lässt. Diese stehen jedoch am Anfang des Gestaltungsprozesses, den er selbst so beschreibt:
"mit Hilfe des Computers und einer 3D Software, konstruiere ich dreidimensionale Objekte, die ich drehen kann, um die entsprechende Ansicht zu bestimmen. Ich exportiere alles als eine Linienzeichnung nach Illustrator, wo ich mehrere Formen anordne und auf Papier ausdrucke. Hier beginnt der traditionelle handwerkliche Prozess: Ich schneide die Formen einfach aus, klebe sie auf Metall und säge sie aus. Der Rest – und hauptsächlicher Teil – ist Emaillemalerei: in mehreren Brennvorgängen trage ich einen weißen Hintergrund auf, Schattierungen und schließlich zeichne ich die schwarzen Linien mit sehr fein gemahlenem Malemaille. Erst nach dem letzten Brand und nachdem ich das ganze Stück zusammen gesetzt habe, kann ich sehen, ob es stimmt."
Christoph Straube ist Perfektionist, wenn es um die Genauigkeit der Umsetzung, den technischen Teil seiner Arbeit geht. Durch den Wechsel von Perspektive und / oder Proportion erschliesst er sich, von einfachen Grundformen ausgehend, eine große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten die mit Raumillusionen spielen. Die Überraschungen beim emaillieren, unvorhersehbare Farbabweichungen oder Spuren des Arbeitsprozesses machen für ihn die Lebendigkeit eines Stückes aus.
Seine Goldschmiedeausbildung an der Staatlichen Berufsfachschule für Glas und Schmuck in Kaufbeuren-Neugablonz und die sich daran anschliessende dreijährige Berufserfahrung als Goldschmied boten Christoph Straube die Grundlage für sein Studium in der Klasse Gold- und Silberschmieden an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, wo er 2005 zum Meisterschüler ernannt wurde. Seit 2006 hat Straube sein Atelier in Nürnberg, arbeitet in der Lehre und als freiberuflicher Schmuckgestalter. In Kooperation mit Galerien und Museen präsentiert er seine Arbeiten international auf den renommiertesten Schauen, wie die COLLECT in London oder SOFA Chicago u.v.a.
Seine so individuellen Schmuckstücke sind einzigartig und sehr erfolgreich bei Sammlern und begeisterten Schmuckträgern.